Offener Brief an den Verbandssportwart des TVBB

Quo vadis Fair play?

Fraglicher sportlicher Wert von Mannschaftsspielen des Spielbetriebs im TVBB durch den Einsatz von Regionalliga- und Ostliga-Spielern in der Bezirksoberliga

Betrifft: Verbandsspiel Bezirksoberliga Gruppe B Herren 40 Cottbuser TV 92 – TC Grunewald II vom  16.06.2019

Sehr geehrter Dr. Buchta,

zu o.g. Spieltermin kam es zum Aufeinandertreffen zweier verlustpunktfreier Teams um den Aufstieg in die Verbandsliga der Herren 40. Dabei mussten wir aus der Spielaufstellung des Gastes TC Grunewald II entnehmen, dass hier eine selektive Aufwertung der Mannschaft mit dem Einsatz eines Regionalligaspielers (Herren 55, LK6) sowie vier Spielern aus der Ostliga (Herren 50, LK 8-9) zum Zwecke des zu erreichenden Aufstieges offensichtlich konform mit den Regularien der TVBB-Wettspielordnung stattgefunden hat. Der einzige etatmäßige Stammspieler durfte an Position 6 mitspielen (LK10), ein weiter (LK10) wurde aus Verletzungsgründen im Doppel eingesetzt. Müßig zu erwähnen, dass 4 der 5 eingesetzten höherklassigen Spieler bisher keines der vier Verbandsspiele für die Mannschaft Grunewald II bestritten hatten. Aus sportlichen Aspekten ist bemerkenswert zu erwähnen, dass zwei der Ostligaspieler ihr Einzel in der Lausitz nicht gewinnen konnten und damit bei Stand von 2:4 nach den Einzeln die Grunewalder Mannschaft zum ersten Mal in dieser Saison gezwungen war, reale Doppel spielen zu müssen. Das Endresultat von 2:7 aus der Sicht des CTV 92 musste nach Abschluss der Begegnung akzeptiert werden.

Offensichtlich verbietet die Wettspielordnung 2018 des TVBB nicht, dass altersklassenübergreifend überregional eingesetzte Spieler sowohl einzeln als auch wie hier in unserem Fall gesammelt zur Verstärkung in Mannschaften auf Bezirksebene eingesetzt werden können. Dementsprechend könnten also auch Herren 30 Regionalligaspieler in Herrenmannschaften in der Bezirksliga/-klasse eingesetzt werden, wenn sie dort ordnungsgemäß auf der Mannschaftsaufstellung stehen und im Vorfeld der Verbandsspiele niemand Protest eingelegt hat. Was für eine sportliche Farce, werden doch hier Bemühungen von lange zusammenspielenden Mannschaften ad absurdum geführt.

Da wir insgesamt nicht als schlechte Verlierer gelten möchten, sei ein zusätzliches Argument hinzugefügt. Beim Abstieg aus der Verbandsliga im Jahre 2017 in der Altersklasse Herren 40 haben wir ein ähnliches Szenario erlebt; eine Mannschaft, die im Vorfeld mit LK 23-Spielern an den Positionen 3-6 gespielt und alle Spiele deutlich verloren hat, fährt zum letzten Auswärtsspiel mit flächendeckender Verstärkung aus allen möglichen Altersklassen, gewinnt 8:1 und vermeidet damit unter Rücksichtnahme des Satzverhältnisses um differente 3 Sätze den Abstieg aus der Verbandsliga Herren 40 (Cottbuser TV 92 - Weiße Bären Wannsee 1:8) und schießt unsere Mannschaft eine Klasse tiefer.

Ähnliche Berichte ergeben sich immer wieder aus den Mannschaftsspielen, dass überregional in höheren Altersklassen eingesetzte Spieler punktuell nachrangige Mannschaften verstärken. Offensichtlich ist jedoch auch ein flächendeckender Einsatz, so wie in den beiden o.g. Fällen überhaupt nicht sanktioniert. An sportliches Fairplay der Mannschaften und Vereine zu appellieren, bringt vermutlich nichts. Laut unserer Kenntnis ist auch der Einsatz der überregionalen Spieler bei Grunewald II vereinsintern im Vorfeld unter diesem Ansatz diskutiert worden, allerdings mit o.g. Ausgang.

Wir appellieren mit diesem offenen Brief an den TVBB, hier endlich über fixierte Regularien in der Wettspielordnung nicht nur nachzudenken, sondern diese auch zu verankern, damit eine grundsätzliche Benachteiligung der Vereine, die nicht auf eine Regional- und Ostligareserve zurückgreifen können, in den entscheidenden Spielen nicht redundant erfolgt. Hier wird derjenige bestrafft, der mit Stammspielern, die sich mit der jeweiligen Mannschaft identifizieren, versucht, auf sportlichem Wege und unter der Flagge des Fairplays erfolgreich zu sein.

Sollten sich in den Wettspielordnungen keinerlei Änderungen ergeben, bleiben in den nächsten Jahren nur das genaue Studieren der namentlichen Aufstellungen der gegnerischen Mannschaften und ein entsprechender Protest, falls ähnliche Szenarien in der Spielplanauslosung denkbar sind. In unserem Falle (Fall Grunewald II) haben wir bereits vor Beginn des ersten Mannschaftsspiels der Staffel die oben geschilderte Mannschaftsaufstellung des Gegners so erwartet, da anhand der Leistungsklassen der aufgestellten Spieler nur diese beiden Teams für einen Aufstiegsplatz in Frage kamen.

Obwohl dies keinen offiziellen Protest darstellt, erwarten wir dennoch einen Kommentar durch Zuständigkeiten des TVBB, inwiefern hier in Zukunft der faire Sport geschützt und eine Degeneration zumindest eines Teils der Mannschaftspiele in eine sportliche Farce verhindert wird.

 

Mit sportlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Schneider-Kulla

Im Namen der Mannschaft Herren 40 Cottbuser TV 92

Vorstandsmitglied Cottbuser TV 92

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